Mentale Gesundheit am Arbeitsplatz: Eine Herausforderung, auch wirtschaftlich!
Die AXA Mind Health Studie 2024 beleuchtet die komplexe Beziehung zwischen mentaler Gesundheit, Arbeitswelt und deren wirtschaftlichen Konsequenzen. Die Ergebnisse der Schweizer Umfrageteilnehmenden zeigen deutlich, dass mentale Gesundheit nicht nur ein individuelles, sondern auch ein gesellschaftliches und wirtschaftliches Thema ist.
Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit, in präventive Massnahmen und betriebliches Gesundheitsmanagement zu investieren.

Arbeitsplatz als Schlüsselfaktor
Der Arbeitsplatz spielt eine zentrale Rolle für die mentale Gesundheit. Besonders häufig berichten die befragten Erwerbstätigen in der Schweiz über folgende Probleme:
- 47 % leiden unter Schlafstörungen.
- 39 % haben Konzentrationsschwierigkeiten.
- 33 % klagen über Stress und Angstzustände.
- 33% nehmen das Gefühl der Wertlosigkeit wahr.
- 24 % erleben Appetitlosigkeit oder Essstörungen.
Junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren leiden auffallend häufig unter Leistungsdruck und Zukunftsängsten.
Wirtschaftliche Auswirkungen
Die Studie zeigt eindrücklich, dass mentale Gesundheitsprobleme erhebliche wirtschaftliche Folgen haben:
- 17 % der Befragten blieben 2023 aufgrund mentaler Probleme zu Hause.
- 22 % denken über einen Jobwechsel nach.
- 1/3 der Teilnehmenden gab an, sich bei der Arbeit weniger stark zu engagieren.
- 17 Milliarden Franken, so viel beträgt der jährliche BIP-Verlust in der Schweiz aufgrund mentaler Probleme. Ein Grossteil dieser Kosten entsteht durch Produktivitätsverluste und Absenzen am Arbeitsplatz.
Fehlende Unterstützung
Trotz der offensichtlichen Bedeutung mentaler Gesundheit für uns Menschen und die Unternehmen zeigt die Studie Lücken in der Unterstützung auf:
- 42 % der Befragten fühlen sich vom Arbeitgeber in der mentalen Gesundheit nicht ausreichend unterstützt.
- 31 % der Befragten wenden sich bei mentalen Belastungen mangels Vertrauens nicht an ihre Vorgesetzten.
Fazit
Die AXA Mind Health Studie 2024 macht deutlich, dass mentale Gesundheit am Arbeitsplatz eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Nur durch das Zusammenspiel von Unternehmen, Mitarbeitenden und gesellschaftlichen Akteuren können wir ein Umfeld schaffen, das mentale Gesundheit fördert und wirtschaftliche Verluste minimiert. Investitionen in diesem Bereich sind nicht nur ethisch geboten, sondern auch ökonomisch sinnvoll.
Unsere Handlungsempfehlungen
Um die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz nachhaltig zu fördern, empfehlen wir:
- Thematisierung und Enttabuisierung: Mentale Gesundheit sollte fest in der Unternehmenskultur verankert werden.
- Schulungen und Workshops: Führungskräfte und Mitarbeitende sollten regelmässig gefördert werden (Stressmanagement, Resilienzentwicklung, Psychologische Sicherheit usw.).
- Interne oder externe Anlaufstellen: Unternehmen sollten eine professionelle Anlaufstelle schaffen, die Mitarbeitende bei mentalen Belastungen lösungsorientiert, niederschwellig und wirkungsvoll begleitet (präventiv, vor einer psychischen Eskalation).
- Mehr zur Studie finden Sie hier.




